25. Dialogforum Hanau–Fulda: Bahn gibt Überblick über die Planung der Ausbau-/Neubaustrecke Hanau–Fulda
Gelnhausen, 27. August 2025 – Die Bauarbeiten für den viergleisigen Ausbau der Strecke Hanau–Gelnhausen schreiten im Bereich Gelnhausen seit dem Baubeginn vor rund 1,5 Jahren planmäßig voran. Zum Ende dieses Jahres sollen die Hauptbauarbeiten im Abschnitt zwischen Gelnhausen und Hailer-Meerholz beginnen.
Für den dritten Planfeststellungsabschnitt zwischen Niedermittlau und Langenselbold hat die DB in enger Abstimmung mit der Region erste konkrete Vorschläge zur Beschleunigung der Planung vorgestellt. Die DB plant hier einen vorzeitigen Baubeginn ab 2027, zusammen mit dem Zeitraum der Totalsperrung, um Synergien mit der Generalsanierung der Bahnstrecke im Kinzigtal (zwischen Wirtheim und Fulda) zu nutzen – zwei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen.
Vorbereitungen zur Parlamentarischen Befassung laufen – Region fordert Freigabe der Planungsmittel
Die Bahn erläuterte, dass die Neubaustrecke (NBS) Gelnhausen–Fulda inzwischen in vier Planungsabschnitte (PA) unterteilt ist. Maßnahmen im Bereich des Knotens Fulda wurden als „Planungsabschnitt 4“ ergänzt.
Mit dem Abschluss der Vorplanungsphase beginnt nun die Vorbereitung der Parlamentarischen Befassung. In diesem Verfahren kann der Deutsche Bundestag über die Finanzierung des Vorhabens und möglicher übergesetzlicher Forderungen aus der Region entscheiden.
Dazu steht die DB aktuell im Austausch mit den Kommunen im ersten und vierten Planungsabschnitt (PA 1: Gelnhausen–Wirtheim und PA 4: Knoten Fulda), deren Planung bereits am weitesten fortgeschritten sind.
Die Abstimmungen zu den weiteren Planungsabschnitten erfolgen in den Jahren 2026 und 2027.
Die Mitglieder des Dialogforums sprechen sich mit Nachdruck für die zügige Planung und Umsetzung des Projekts Hanau-Fulda aus. Sie fordern die Freigabe der notwendigen Mittel für eine fortlaufende Planung des regional und bundesweit bedeutsamen Projekts.
Umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen in der Region
Für die Neubaustrecke sind umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, darunter Aufforstungen, Biotopvernetzungen und die Aufwertung von Grünland durch naturnahe Bewirtschaftung (Extensivierung).
Die DB strebt einen Ausgleich im Naturraum an. Dafür wurden bereits rund 12,5 Hektar aufgeforstet sowie mit der Reservierung von Ökopunkten begonnen. Vorschläge für weitere Maßnahmen werden von der DB entgegengenommen.
Planungen zur umfassenden Modernisierung der Bestandsstrecke laufen
Die DB informiert über den Zeitraum der Generalsanierung der Bestandsstrecke zwischen Gelnhausen und Fulda ab August 2027 bis Februar 2028. Diese wird zusätzlich zur Aus- und Neubaustrecke Hanau–Fulda vorgenommen.
Eine Überprüfung der Lärmschutzansprüche hat ergeben, dass sich in sechs Kommunen an der Bestandsstrecke die Möglichkeit ergibt, den Lärmschutz im Zuge der Generalsanierung zu erweitern. Biebergemünd, Wächtersbach, Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern, Neuhof und Eichenzell könnten hiervon profitieren. Für die Gemeinden Flieden und Neuhof besteht die Option, die Erweiterung des Lärmschutzes als übergesetzliche Forderung im Rahmen der Parlamentarischen Befassung zur Neubaustrecke einzubringen. Die lokalen Rahmenbedingungen in Steinau an der Straße lösen wiederum keinen Anspruch auf zusätzlichen Lärmschutz aus. Die DB stellt im Dialogforum die Ergebnisse der Überprüfungen dar und kündigt Gespräche mit den betroffenen Gemeinden an.
Mit der Generalsanierung wird eine umfassende Sanierung der Infrastruktur erfolgen, die nach derzeitigem Arbeitsstand Gleise, Weichen, Stellwerke, Bahnhöfe und Oberleitungsanlagen sowie zusätzliche Lärmschutzwände umfasst.
Für die Planung des Ersatzverkehrs während der Streckensperrung wird derzeit das Szenario weiterverfolgt, einen Pendelverkehr mit Zügen zwischen Frankfurt über Hanau bis Langenselbold aufrecht zu erhalten. Für die restliche Strecke zwischen Langenselbold und Fulda soll in diesem Szenario ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden. Die konkreteren Abstimmungen mit den Verkehrsverbänden zum Verkehrskonzept finden noch statt.
Ende dieses Jahres informiert die DB die betroffenen Kommunen in einem Informationstermin konkreter über die Abläufe. Im nächsten Jahr soll dann auch für die Generalsanierung die breite projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit starten.
Über das Projekt
Das Projekt Ausbau-/Neubaustrecke Hanau–Fulda ist sowohl ein Projekt für den Deutschlandtakt als auch Teil des Infrastrukturprogramms Frankfurt RheinMain plus (FRMplus).
Es umfasst den viergleisigen Ausbau der Bestandsstrecke Hanau–Gelnhausen und den Neubau einer zweigleisigen, rund 45 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke von Gelnhausen nach Fulda.
Die Neubaustrecke wird die Überlastung des Schienenwegs zwischen Gelnhausen und Fulda auflösen. Dadurch wird sie mehr Kapazität für den Fern, Güter- und Regionalverkehr schaffen und die Qualität der Anbindungen in der Region verbessern. Als bundesweit bedeutsames Projekt wird sie für Entlastungen im gesamten deutschen Schienennetz sorgen.
Das Dialogforum Hanau–Fulda gilt als Pilotprojekt für die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung bei Bahnprojekten. Im Dialogforum begleiten regionale Interessengruppen, Bürgerinitiativen, Kommunen, Landkreise und Behörden die Planungen seit 2014. Präsentationen und Protokolle der nicht-öffentlichen Sitzungen des Dialogforums und seiner Arbeitsgruppen werden auf der Projektwebseite veröffentlicht: hanau-fulda.deutschebahn.com.
Bei Fragen oder Anliegen erreichen Interessierte das Projektteam per E-Mail unter: hanau-fulda@deutschebahn.com.